Alois Flatscher

geboren 31.1.1894 in Schlaiten (Osttirol)
gestorben 31.7.1944 in unbekannt

Alois Flatscher maturierte 1915 am Gymnasium der Franziskaner in Hall in Tirol, wo er mit seiner Frau und seinem Sohn lebte. Er war bis zum März 1938 Betriebsorganisations-Referent der «Vaterländischen Front», zuständig für die Erfassung aller in der Privatwirtschaft tätigen Arbeitskräfte. Nach dem «Anschluss» musste er als Buchhalter arbeiten. Am 23. Oktober 1942 nahm ihn die Gestapo aus politischen Gründen fest und inhaftierte ihn im Gefängnis des Landesgerichts Innsbruck. Von 17. Dezember bis 8. Jänner 1943 war er im Arbeitserziehungslager Reichenau in Gestapohaft und wurde anschließend ins KZ Dachau überstellt. Von dort wurde er am 28. Jänner 1944 ins KZ Lublin gebracht, wo er zunächst in einem Arbeitskommando in der Lindenstraße unter vergleichsweise guten Arbeitsbedingungen eingesetzt war. Im Juli 1944 wurde er mit anderen Gefangenen auf einen Todesmarsch nach Auschwitz geschickt. Zu diesem Zeitpunkt war sein Gesundheitszustand bereits äußerst prekär. Schwache und Kranke erschossen die Wachmachmanschaften unterwegs. Am 31. Juli 1944 kam er ums Leben. Das Landesgericht Innsbruck hielt in einem Beschluss vom 31. Oktober 1950 fest, dass davon ausgegangen werden muss, dass Alois Flatscher bei der Verlegung des KZ Lublin nach Auschwitz ums Leben kam.

Alois Flatscher

Hormayr, «Die Zukunft wird unser Sterben einmal anders beleuchten», S. 206-208.
Tiroler Landesarchiv, Opferfürsorgeakt Marianne Flatscher.

https://www.eduard-wallnoefer-platz.at/biografie/Alois+Flatscher/29
Abgerufen am: 25.04.2024