Andreas Obernauer

geboren 1.1.1901 in Kitzbühel
gestorben 17.8.1944 in München-Stadelheim

Andreas Obernauer war als Schaffner der Reichsbahn in Innsbruck tätig. Obwohl er sich zunächst in völkischen Kreisen betätigte und Mitglied einer völkischen Gewerkschaft war, schloss er sich 1941 einer illegalen kommunistischen Gruppe von Eisenbahnern an, die von Josef Werndl geführt wurde. Obernauer betätigte sich vor allem in der «Roten Hilfe», die Spenden für inhaftierte SozialistInnen und KommunistInnen beziehungsweise für deren Familien sammelte. Im November 1941 beabsichtigte Werndl nach einem Gespräch mit Anton Rausch, seine illegale Gruppe der Gruppe «Roby» anzuschließen. Andreas Obernauer unternahm nun die Vorbereitungen zum organisatorischen Zusammenschluss der Gruppen, wozu er mehrmals mit Rausch und anderen zusammentraf. Er warb auch weiterhin unter den Eisenbahnern in Innsbruck neue Mitglieder an und beriet sich öfters mit Werndl. Im Juni 1942 ließ er einen sowjetischen Fallschirmjäger bei sich nächtigen, den Werndl nach Wien brachte.

Obernauer wurde am 25. Juni 1942 verhaftet und gemeinsam mit mehreren führenden Mitgliedern der Gruppe «Roby» vor dem Volksgerichtshof angeklagt. Am 14. April 1944 verurteilte ihn dessen 6. Senat wegen «Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit landesverräterischer Begünstigung» zum Tod. Andreas Obernauer wurde am 17. August 1944 in München-Stadelheim hingerichtet.

Online-Datenbank. De Gruyter. Anklage 10(9)J 819/43g, Urteil 6H 28/44 -- 10(9)J 819/43g.

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Abgerufen am: 20.04.2024