Franz Josef Messner

geboren 8.12.1896 in Brixlegg
gestorben 23.4.1945 im KZ Mauthausen

Dr. Franz Josef Messner arbeitete nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Kaufmann in Wien, Innsbruck, Dakar und Brasilien, wo er 1931 die Staatsbürgerschaft erwarb. Ab 1934 war er wieder in Wien tätig, wo er 1937 zum Direktor der Semperit-Werke aufstieg. Messner verband eine langjährige Freundschaft mit dem Wiener Kaplan Dr. Heinrich Maier, der einer Widerstandsgruppe vorstand, die er maßgeblich förderte. Darüber hinaus stand er in engem Kontakt mit der Widerstandsgruppe von Walter Caldonazzi, die auch in Tirol höchst aktiv war. Ab 1942 trat Messner während seiner Auslandsreisen in Kontakt zum US-amerikanischen Geheimdienst, dem er schließlich wichtige Informationen über die deutsche Rüstungsindustrie sowie über die Munitions-, Waffen- und Flugzeugproduktion im Wiener Raum verriet. Am 29. März 1944 wurde Messner verhaftet, nachdem er versucht hatte, für die Widerstandsbewegung einen hohen Geldbetrag von Budapest nach Wien zu schmuggeln. Am 27./28. Oktober sprach der Volksgerichtshof über ihn wegen Hochverrat, Feindbegünstigung und Verbindung zum feindlichen Ausland zum Zwecke der Bombardierung deutscher Rüstungswerke das Todesurteil aus. Wegen seiner brasilianischen Staatsbürgerschaft wurde die Hinrichtung aufgeschoben und Messner ins KZ Mauthausen transportiert, wo der Lagerführer SS-Standartenführer Franz Ziereis am 23. April 1945 seine Tötung mit Gas anordnete.

Franz Josef Messner

Online-Datenbank. De Gruyter. Anklage 6J 158/44g und Urteil 5H 96/44 , 5H 100/44 -- 6J 158/44g , 6J 165/44g.
Hormayr, «Die Zukunft wird unser Sterben einmal anders beleuchten», S. 130, 134f. und 257-259.
Zeugen des Widerstandes, S. 63f.

https://www.eduard-wallnoefer-platz.at/biografie/Franz+Josef+Messner/63
Abgerufen am: 25.04.2024