Josef Lengauer

geboren 6.11.1909 in Innsbruck
gestorben 1944 (?) in unbekannt

Josef Lengauer lebte mit seiner Frau und zwei Kindern in Schwaz, seinen Lebensunterhalt verdiente er als Maurer. Mit Kriegsbeginn wurde er als Schütze zum Gebirgsjägerregiment 136 eingezogen. Die Erlebnisse an der russischen Front bewogen ihn dazu, bei einem Heimaturlaub im Mai 1942 zu desertieren. Vorübergehend fand er Unterschlupf beim Einsiedlerehepaar Maria und Josef Schmiderer in Maria Brettfall am Eingang des Zillertals. Am 22. Oktober 1942 nahm die Gestapo Josef Lengauer fest und überstellte ihn in das Divisionsgefängnis nach Klagenfurt. Er wurde wegen «unerlaubter Entfernung» von der Truppe zu einer Zuchthausstrafe von 15 Jahren verurteilt. Während seiner Rücküberstellung nach Innsbruck gelang es ihm, nahe seines Heimatortes Schwaz aus dem Fenster zu springen. Wieder versteckte er sich beim Ehepaar Schmiderer, doch bereits wenige Wochen später führte die Denunziation eines guten Bekannten zu seiner neuerlichen Verhaftung. Lengauer wurde in ein Straflager in Börgermoor überstellt, wo er am 30. Juli 1943 einen weiteren Fluchtversuch während eines Arbeitseinsatzes außerhalb des Lagers unternahm. Mit vier Wochen Dunkelarrest kam er noch relativ glimpflich davon. Nach einem letzten Ausbruchsversuch zwischen Mai und September 1944 verliert sich die Spur von Josef Lengauer.

Internationaler Suchdienst Bad Arolsen.
Tiroler Landesarchiv, Landesgericht Innsbruck, 10 Vr 2481/46.
Tiroler Landesarchiv, Sondergericht Innsbruck, KLs 54/43.

https://www.eduard-wallnoefer-platz.at/biografie/Josef+Lengauer/56
Abgerufen am: 26.04.2024