Max Bär

geboren 20.12.1903 in Miesbach (Bayern)
gestorben 25.2.1944 in München-Stadelheim

Max Bär, geboren am 20. Dezember 1903 in Miesbach (Bayern), war der Idealtyp eines klassenbewussten, politisch aktiven Arbeiters. Als Sohn eines Bergmanns geboren, arbeitete er nach Abschluss der Volksschule in einem Bergwerk in Bayern. In den späten 1920er Jahren zog er nach Schwaz und erlernte das Malerhandwerk. Seit 1934 gehörte er der inzwischen verbotenen KPÖ an und nahm 1936 an einem Schulungslehrgang in Prag teil. Im Austrofaschismus wurde er mindestens zwei Mal verhaftet. Im Dezember 1935 das erste Mal; ob er seine zehnmonatige Arreststrafe absaß, ist unklar. Im Frühjahr 1936 verhaftete der Gendarmerieposten Schwaz Mitglieder der illegalen Bezirksleitung der KPÖ, darunter auch Max Bär, der vom 6. Juni bis 23. Juli im Gefängnis einsaß. Max Bär organisierte insbesondere in den Jahren 1941 – nach dem Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion – und 1942 eine illegale KP-Gruppe in Schwaz, deren Mitglieder er in erster Linie politisch schulen wollte. Einen Schulungsbrief, den er verfasste, konnte er aber nicht mehr verfielfältigen. Außerdem begann er ein Netzwerk der «Roten Hilfe» aufzubauen. Konkret unterstützte Bär die Familie eines Deserteurs, aber auch sowjetische Kriegsgefangene in den Heinkel-Werken in Jenbach mit Geld und Tabak. Einem Angestellten, der die Kriegsgefangenen misshandelte, schickte er einen Drohbrief. Am 21. Jänner 1943 erschien die Gestapo in der Wohnung von Bär. Da er außer Hauses war, konnte er sich verstecken und am nächsten Tag über Wörgl nach Rosenheim fliehen, wo er jedoch kurz darauf verhaftet wurde. Die Gestapo lud Bärs 13-jährigen Sohn Reinhold vor und traktierte ihn mit Fausthieben im Gesicht. Zwischen Jänner und März 1943 verhaftete sie die Mitglieder der Gruppe um Max Bär, die viele Frauen unterstützt hatten. Der Berliner Volksgerichtshof, der in Salzburg tagte, verurteilte Max Bär am 30. November 1943 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode. Am 24. Februar 1944 wurde Max Bär im Gefängnis München-Stadelheim hingerichtet.

Max Bär

Online-Datenbank. De Gruyter. Anklage 7J 379/43, Urteil 6H 186/43 -- 7J 379/43.
Hormayr: „Ich sterbe stolz und aufrecht“, S. 249-252, 255-257.
Zeugen des Widerstandes, S. 11.
Heiß, Max Bär.

https://www.eduard-wallnoefer-platz.at/biografie/Max+Ba%CC%88r/10
Abgerufen am: 26.04.2024