Hugo Paterno

geboren 19.12.1896 in Bludenz
gestorben 7.7.1944 in München-Stadelheim

Der Zollwachebeamte Hugo Paterno wurde wegen Kritik an der Führung des Deutschen Reiches zu einer Gehaltskürzung verurteilt und nach Tirol versetzt. Im Sommer 1943 beanstandete er in einer Trafik in Scharnitz die NS-Kirchenpolitik und die Errichtung von Konzentrationslagern. Die «SS-Horden» bezeichnete er als «Barbaren».

Paterno erwähnte auch, dass die «braune Herrlichkeit» vor dem Zusammenbruch stehe. Vorgesetzte, die von seinen antinationalsozialistischen Äußerungen in Kenntnis gesetzt wurden, sahen sich gezwungen, diese auf dem Dienstweg weiterzumelden. Daraufhin schaltete sich die Gestapo ein, verhaftete Paterno und überstellte ihn ins landesgerichtliche Gefängnis nach Innsbruck. In Berlin-Plötzensee wurde er auf seinen psychischen Gesundheitszustand untersucht, jedoch als zurechnungsfähig eingestuft. Der Volksgerichtshof in München verurteilte ihn am 11. Mai 1944 wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode. Hugo Paterno wurde am 7. Juli 1944 in München-Stadelheim enthauptet.

Hugo Paterno

Hormayr, «Die Zukunft wird unser Sterben einmal anders beleuchten», S. 185-187.
Zeugen des Widerstandes, S. 70f.
Tiroler Landesarchiv, Landesgericht Innsbruck, 10 Vr 3701/47.

https://www.eduard-wallnoefer-platz.at/biografie/Hugo+Paterno/72
Abgerufen am: 19.03.2024