Hugo Pircher

geboren 12.8.1906 in Innsbruck
gestorben 29.9.1944 in Berlin-Spandau

Im Jahr 1937 wanderte Hugo Pircher nach England aus und arbeitete als Fechtlehrer an der Universität in Oxford. Mit dem Kriegsausbruch 1939 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde 1940 auf die Insel Rügen dienstverpflichtet, wo er in einem Rüstungsbetrieb als technischer Zeichner arbeitete. Gegenüber seinen Kameraden äußerte er sich wiederholt abfällig über das System. So bezeichnete er dieses als «barbarische Tyrannei», Hitler nannte er einen «Verbrecher und Narren» und Göbbels einen «verlogenen Hetzer». Pircher wurde aufgrund seiner antinationalsozialistischen Aussagen wegen Wehrkraftzersetzung und Hochverrat angezeigt. Nach der Internierung in unterschiedlichen Gefängnissen wurde er ins Wehrmachtsgefängnis Berlin-Spandau eingeliefert. Seine Verurteilung zum Tod erfolgte im Juli 1944. Hugo Pircher wurde am 29. September 1944 hingerichtet. In einem Abschiedsbrief an seine Mutter schrieb er: «Und einen Menschen einfach zu töten, weil er ein paar Worte gequatscht hat, oder irgend eine beleidigende Äusserung getan hat, die irgend einen der Regierungsmitglieder betraf, ist mehr als Terror.»

Hormayr, «Die Zukunft wird unser Sterben einmal anders beleuchten», S. 160-162.
Tiroler Landesarchiv, Opferfürsorgeakt Magdalena Pircher.

https://www.eduard-wallnoefer-platz.at/biografie/Hugo+Pircher/77
Abgerufen am: 25.04.2024