Maria Peskoller

geboren 5.12.1902 in Görtschach-Dölsach
gestorben 23.12.1944 in Graz

Maria Peskoller entstammte einer Bauernfamilie aus der Gemeinde Dölsach in Osttirol. Ihr Mann Josef war Eisenbahner und Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Mitte der 1930er Jahre fand er seine politische Heimat in der Kommunistischen Partei. 1932 zog die Familie von Lienz nach Villach. Bereits während des Austrofaschismus war sie aufgrund ihrer politischen Gesinnung von Repressionen betroffen, Josef Peskoller wurde wiederholt inhaftiert. Auch während der NS-Zeit verbrachte er viele Jahre im Gefängnis. In dieser Zeit wurde Maria Peskoller zu einer zentralen Figur des Widerstandes in Villach. Sie knüpfte ein breites Kontaktnetz mit verschiedenen Partisanengruppen und entflohenen ZwangsarbeiterInnen. Im Juni 1944 begann sie zusammen mit Bekannten, eine Partisanengruppe im Raum Villach aufzubauen. Deserteure und Wehrdienstverweigerer wurden im Wald versteckt und mit untergetauchten ZwangsarbeiterInnen in Verbindung gebracht. Im Jahre 1944 gewährte sie Erich Ranacher, einem verwundeten Deserteur aus Lienz, Unterschlupf. Im November 1944 wurde Peskoller gemeinsam mit ihrer 16-jährigen Tochter Helga verhaftet und im Gestapo-Gefängnis Klagenfurt eingesperrt. Den Prozess gegen die Villacher Partisanengruppe in Klagenfurt leitete der berüchtigte Präsident des Volksgerichtshofes, Dr. Roland Freisler. Maria Peskoller wurde am 18. Dezember wegen der Unterstützung der Partisanengruppe zum Tode verurteilt und am 23. Dezember 1944 in Graz durch das Fallbeil hingerichtet.

Maria Peskoller

Zeugen des Widerstandes, S. 73.
http://www.net4you.com/haider p/namen/peskoller.html (eingesehen am 4.3.2011).
Rettl, Weiblicher Widerstand, S. 117-125.

https://www.eduard-wallnoefer-platz.at/biografie/Maria+Peskoller/74
Abgerufen am: 26.04.2024